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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 137

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Vereinigte Staaten. 137 theilt sind — im W. wieder eine gerade Linie, die am stillen Ocean bei der (englischen) Insel Quadra endigt. Auf 130,000 n>M. kann man den ganzen Raum anschlagen. Wie auf demselben dieser mächtigste aller americanischen Staaten entstand,'der allen übrigen in der Abschüttelung europäischer Herrschaft voraufging: das begreifen und behalten wir am besten, wenn wir der Geschichte Schritt für Schritt folgen. Ein im englischen Dienste stehender Venetianer Cabot entdeckte 1497 die Ostküste von Nord-A.; da aber hier kein Gold und Silber lockte, achteten die europäischen Völker auf diese Gegenden lange Zeit gar nicht. Fast 100 Jahre später, als Elisabeth auf dem englischen Throne saß, gründete man die der „jungfräulichen" Königin zu Ehren genannte Niederlassung Virginien, aus der später Maryland und Carolina (Nord- und Süd -) ausgeschieden wurden. Bis 1640 entstanden nacheinander die Colonieen: Massachu- setts, New-Hampshire, Connecticut, Rhode Is- land. Ganz anders war das Verhältniß dieser Niederlas- sungen, als das der spanischen und portugiesischen in Süd- und Mittel-A. Die englischen Colonisten fanden unwirth- bare, bewaldete Küstenländer, von einem kriegerischen und wilden Volke bewohnt. Diese kupferfarbigen Indianer von Nord-A. zerfielen in eine große Anzahl von Stämmen. Jagd und Fischerei waren der Männer Handwerk;, der Weiber Loos ein schwerer Dienst. Krieg war unter den Stämmen fast beständig, und er wurde listig und grausam geführt. Wilde Kriegstänze kündigten ihn an; die Farben der tättowir- ten Haut wurden glänzender und schrecklicher aufgetragen, mit entsetzlichem Geheul stürzte man sich auf einander. Hatte der Wilde den Feind mit der steinernen Streitaxt, dem To- mahawk, getödtet, so skalpirte er ihn „mit dem Messer, scharf geschliffen, das vom Feindeskopf rasch in drei geschick- ten Griffen schälte Haut und Schopf," und befestigte die Skalpe am Gürtel. Schrecklich war das Schicksal derjenigen Kriegsgefangenen, welche am Marterpfahle zu Tode gepei- nigt wurden; und doch sangen sie — von Kindesbeinen her an würdiges, lautloses Ertragen von Schmerzen gewöhnt — unter der ausgesuchtesten Qual einen muthigen, der Feinde spottenden Todtengesang. Zum Zeichen geschlossenen Friedens wurde der Tomahawk begraben, und unter den Streitenden die Friedenspfeife geraucht. Die Pfeife ging auch in den Ver-

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 224

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
224 Drittes Buch. gen Helden (Heroen), welche das Land von Ungethümen und Scheusalen der Thier - und Menschenwelt säuberten (He- racles, Hercules) — wir vernehmen auch von großen Abenteuern und Kriegsunternehmungen, durch welche die ver- einzelten griechischen Stämme wenigstens auf einige Zeit ver- einigt wurden. So holte die Heldengesellschaft der Argo- nauten aus Colchis (wo?) das goldne Vließ und um 1200 belagerte Agamemnon zehn Jahre lang mit vielen königlichen Genoffen Jlium und Troja, Priamus Stadt, des lanzenkundigen Königs (wo? S. 66.). Der unsterbliche Homer hat in seiner Ilias einige Tage aus diesem Kampfe und seine Helden Achilles und Hector, Odysseus u. a. besungen — auch die gefahrvolle Rückkehr des letzteren in der Odyssee geschildert. In der eigentlich geschichtlichen Zeit treffen Hellas und Asien wieder zusammen; die Kämpfe der Hellenen mit den Persern machen die Glanzseite ihrer Geschichte aus. Wiederhole nach S. 67. die Namen der per- sischen Despoten, die ihre Millionen gegen die Griechen geführt, und merke die Vertheidigung der Thermopylen durch den spartanischen König Leonidas — die Landschlacht bei Ma- rathon 490 — die Seeschlacht bei Salamis 480 als die herrlichsten Zeugnisse griechischer Tapferkeit. Aber nachdem jene Gefahr glücklich abgewandt, singen die Hellenen an unter sich uneins zu werden. Besonders herrschte Eifersucht zwischen den beiden mächtigsten Städten und Staaten: Athen, dem Solon, und Sparta, dem Lycurg Gesetze gab. Endlich kam es sogar zwischen ihnen und ihren Bundesgenossen zu dem peloponnesischln.kriege 431 — 404. Beide Staaten sind hernach geschwächt; um so leichter erhebt sich Theben durch seine großen Männer Epaminondas und Pelopi- das einige Zeit lang zur ersten Macht. Unterdessen hat Phi- lipp, König von Macedonien, seine Macht immer mehr verstärkt und besiegt endlich die Griechen bei Chäronea 338. Von seinem großen Nachfolger Alexander erzähle nach S. 67. Nach seinem Tode suchten sich die Griechen wieder zu befreien, und es bildeten sich zwei große Vereine, der achäi- sche und atolische Bund. Endlich mischten sich auch hier Römer ein, machten dem macedonischen Reiche ein Ende, behandelten aber hernach auch die Griechen so herrisch, daß diese zur verzweifelten Gegenwehr schritten. Doch der Sieg blieb ihnen nicht. Ihre damalige Hauptstadt Corinth wurde

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 259

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
259 Französische Geschichte. welche an Deutschland kam; sie waren im eigenen Lande durch übermächtige Basallen bedrängt und fast zu Schatten- königen geworden, die wenig eigenes Land besaßen. Am schlimmsten war es dabei noch, daß unter diesen übermäch- tigen Lehnsherren die Könige Englands waren, denen zuletzt die ganze atlantische Meerküste bis lief in das Innere gehörte. Hernach machten sie gar Erbrechte auf den französischen Thron geltend. Das 14. und 15 Iahrbdt. sind voll von Kriegen zwischen Engländern und Franzosen; lange Zeit waren die Waffen der letzteren unglücklich, bis die Jungfrau von Orleans ihres Landes Retterin ward. Wohl siel sie zuletzt den Engländern in die Hände und ward zu Rouen als Hexe verbrannt; aber das Glück war von ihnen gewichen, und sie verloren alle französischen Besitzungen auf dem Festlande bis auf Calais, das bis in die Mitte des 16. Jahrhdts. englisch war. (Bis in die neueste Zeit führten Englands Könige drei goldene Lilien im blauen Felde, Frankreichs Wappen, im Schilde.) Ueberhaupt fing gegen das Ende des Mittelalters F. bedeutend an zu steigen; der kluge und grausame Lud- wig Xi. brach die nach und nach verrninderte Macht der Vasallen vollends. Nun gelangen zwar die Plane seiner Nach- folger, in Italien Besitzungen zu gewinnen, nicht (S. 199.) — im löten Jahrhdt. wurde F. selbst durch Religions- und Bürgerkrieg zerrissen (Bartholomäusnacht 1572), bis 1589 die Linie Bourbon (mit der früheren verwandt) mit Heinrich Iv. auf den Thron kam; — aber leider bot her- nach die Schwäche und Uneinigkeit Deutschlands nur zu reichen Ersatz. Scbon im >6. Jahrhdt. hatten die Franzosen (wclcbe den Protestantismus in F mit Feuer und Schwerdt vertilgten, aber in Deutschland unterstützten) Metz, To ul und Verdun in ihre Hände bekommen; ihre Thcilnahme am 30jährigen Kriege brachte ihnen im westphälischen Frieden 1648 das platte Land des Elsaß. Nun folgte aber erst die glänzende Regierung Ludwigs Xiv. bis 1716, glän- zend nicht bloß durch die Blüthe der Literatur (Trauerspiel- dichter Corneille und Racine, Lustspieldichter Molliöre und A), sondern auch durch geschickte Minister und Feld- herren (Conde, Turenne u. a ). Diese unterstützten durch ihr Talent die ungerechten Vergrößerungspläne des Kö- nigs. Straßburg, der Schlüssel zu Deutschland, ward mitten im Frieden besetzt, die Nord- und Eüdostgränze be- 17*

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 134

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
134 Zweites Buch. Nach diesem allgemeinen Bilde gehen wir nun zu den einzelnen Staaten über, die wir in diese natürlichen Erd- verhältnisse immer wieder einrahmen. h. 66. Der Mcxicanische Staatenbund. Als die Spanier sich auf den großen Antillen festgesetzt hatten, kam ihnen das Gerücht von einem mächtigen, gold- reichen Staate auf dem gegenüber liegenden Festlande zu. Dies hören und von Habsucht ergriffen werden war Eins. Fer- dinand Cortez zog 1519 mit 6< 0 Mann, 18 Pferden und 14 Kanonen auf die Eroberung des Reiches der Mericaner oder Azteken aus. Diese, erst selbst von N. her eingewan- dert, hatten hier verschiedene Staaten, an deren Spitze Ka- ziken standen; über alle herrschte despotisch ein Oberkönig, damals Montezuma. Seine große und feste Residenz war das mitten in Seen gelegene Tenochtitlan oder Mexico (S. 130.). Gräuliche Götzen waren des Volkes Götter: der Kriegsgott H u izilipochtli erfreute sich an dem Dampf noch zuckender Herzen von geschlachteten Gefangenen. Hier das Kreuz — aber auch Spaniens Flagge aufzupflanzen, war Cortez Entschluß: um entschlossene Kampfgefährten auf Tod und Leben zu haben, verbrannte er die Schiffe, auf welchen er gekommen. Günstig war für ihn die Unzufriedenheit vieler Vasallen und Städte, günstig die alte von den Mexicanern geglaubte Weissagung, daß von O. kommende bärtige Männer ihr Reich zerstören würden. Trotz der Abmahnungen des Mon- tezuma zog Cortez, zunächst als Abgeordneter des Herrschers von Spanien, in Mexico ein, und machte den König in dem den Spaniern angewiesenen Palaste zum Gefangenen. C. wurde nicht entmuthigt, als ein neidischer Statthalter auf Cuba ein Heer nachschickte, nicht bloß um ihm den Kranz des Ruhms, sondern auch die Freiheit zu nehmen. Da er sich gegen die empörten Bewohner von Mexico nicht länger halten konnte, zog er sich unter großen Gefahren aus der Stadt heraus in befreundete Gebiete, um 1521 einen neuen Zug zu beginnen. Nun siel die Hauptstadt in seine Hände; der neue König Guatimozin wurde gefoltert, um Schätze zu entdecken, hernach gehängt. Mit ungeheurem Muth, mit bewunderns- würdiger Beharrlichkeit, aber auch unter grausamen Tha-

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 226

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
226 Drittes Buch. rutschen)— sondern verweichlichten, wurden unter den Wei- bern im Harem erzogen und bekümmerten sich nicht mehr um den Krieg. Zwar kamen die Türken 1689 noch einmal vor Wien, das von Stahremberg tapfer vertheidigt und von dem Polenkönige Johann Sobieski befreit ward — aber von da ab haben Deutsche und Ungarn in glänzenden Siegen sie die Donau immer weiter herunter gedrängt („Prinz Eugenius, der edle Ritter"). Von einer andern Seite her traten seit Peter dem Gr. die Russen erobernd auf: die tür- kische Gränze wich nach und nach vom Don bis zum Pruth. Dazu kam in den Provinzen Aufstand der Statthalter; in der Hauptstadt häufiger, regelloser, oft blutiger Thronwechsel, meist durch Frechheit der Janilscharen herbeigeführt. Da be- schloß Mahmud Ii., der Vater des jetzigen jungen Sultans Abdul Medschid, sein Volk durch Annäherung an euro- päische Cultur und Sitte wieder empor zu bringen. Das Corps der Janilscharen, in einem schrecklichen Blutbade fast ganz vertilgt, wich einem auf europäische Weise eingerichteten Kriegsheere; viele Veränderungen im gleichen Sinne folgten nach. Aber doch mußte der Sultan es geschehen lassen, daß Mehemet Ali in Aegypten sich immer unabhängiger stellte, S. 102.; daß der Aufstand der Griechen seit 1821 zur Ent- stehung eines neuen Königreichs Griechenland führte. Nach seinem Tode geht es eher schlimmer als besser zu, und die Türken verdanken das Bestehen ihrer Herrschaft in Eu- ropa nur der Nachsicht der christlichen Mächte. Aber unter ihnen selbst geht die alte Volkssage, als würde ihr Zeichen, der Halbmond, dem Kreuze einst wieder Platz machen müssen, und reiche Türken haben sich deshalb von jeher gern auf asiatischem Grund und Boden begraben lassen. Der pomphafte Titel, welcher den Sultan oder Pa- dischah (franz. le grand Seig-neur oder der Großherr) noch immer schmückt, erinnert an die frühere Macht und Herrlich- keit. Nur einiges daraus: „Ich, Diener der edelsten Staa- ten und Sitze, der glücklichsten Länder und Städte, welche die Kibla der Welt (wohin man sich beim Gebet dreht) und der Hochaltar des ganzen Menschengeschlechtes sind, der hoch- verehrten Mecca und der erlauchten Medina, der heiligen Jerusalem: der Herrscher der drei großen Residenzen, welche alle Könige mit Neid ansehen, von Jstambol, Edrene und Brussa; Herr von Syrien, dem paradiesischen, und Aegyp-

6. Die Geschichte der Deutschen - S. 25

1824 - Herborn : Krieger
25 scheu Waldes so eng znsammengedrängt, daß es ihnen an Unterhalt fehlen mußte. §. 3. Die Kimbern und Teutonen. Es war ums Jahr 113 v. Ch., als man in Rom zuerst den Namen der Kimbern und Teutonen vernahm, die aus Schleswig und den anliegenden Küsten der Nordsee ausgezogen wa- ren, und die römischen Provinzen zwischen den Alpen und der Donau verheerten. Der Consul Paptrius Carbo, der die Waffen gegen sie kehrte, wurde von ihnen bet No re ja (in heu- rigen Krain) hart geschlagen. Von dorr wand- ten sie sich nach Helvetien, wo sich ihnen die Tiguriner anschiossen, und dann nach Gallien. Rasch nach einander wurden nun S i! anus (im 1.109), Cassius am Genfer See (107), und Aurelius Scaurus mit den Legionen, die sie zur Verrheidtgung Galliens führten, geschla- gen. Einem verwüstenden Strome gleich, walz- ten sich ihre Haufen durch Gallien, wandten sich aber nach einem vergeblichen Angriff auf Spa- nien wieder rückwärts, warfen die Heere des Cäpto und Manlius am Rhodanus (im I. 105) darnieder, und drohten in Italien ein- zubrechen. Eben war die Nachricht von der Gefangen- nehmung des verschmitzten Königs Iugurtha von Numtdien in Rom angekommen, da erschollen die Gerüchte von dem Ungewitter, das an Ita- liens Gränzen schwebte. 300,000 streitbare Män- ner mit Weib und Kind, so hieß es, zögen heran, Land fordernd. Ungeheures Schrecken kam über Rom, um das es geschehen war, wie «in römischer Geschichtner selbst versichert, wenn

7. Die Geschichte der Deutschen - S. 26

1824 - Herborn : Krieger
26 es nicht «inen Mann seltener Art gehabt hätte. Dieser- war Casus Marius, der Sohn dun, kler Eirern aus Arpinum, ein rauher, roher, fürchterlicher Mensch, der Zögling des Krieges, auf den er sich meisterhaft verstand. Zum vier, ten Male war er in diesem Schreckensjahr Con, ful, sein Amrsgehülfe v'uk. Caculus. Die Feinde harten sich gerhetlt; die Kimbern und Tectosager von Toulouse waren über den Rhein und die Donau gegangen, um durch Rha, ficu in Italien einzudringen, die Teutonen und Ambronen aber hatten den geraden Weg durch die römische Provinz in Gallien (die Provence) eingeschlagen. Gegen jene blieb Catulus zur Beobachtung, gegen diese zog Marius selber. Wo der Rhone mündet, lagerte sich Martus ans Meer, und hart an sein verschanztes i^ager legten sich die Schaaren der Ambronen und Ten, tonen, und forderten ihn zur Schlacht heraus. Marius aber ächzte nicht darauf, sondern hielt seine Soidaten im Lager, um sie erst au den Anblick der riesenhaften Feinde zu gewöhnen, und ihnen die Rüstung und Taktik derselben be, kannr zu machen. Nach einem vergeblichen Sturm auf das römische Lager brachen endlich die Tcut, scheu auf, um über die Alpen nach Italien zu gehen. Sechs Tage laug zogen sie ununrerbro, chen au dem Lager vorüber, und fragten spot, teud die Römer, ob sie etwas an ihre Weiber zu bestellen hattenz sie würden bald bet ihnen sein? — Marius folgte ihnen langsam bis nach Aqua Sextiä (Aix) nach. Hier waren sie den Alpen, den Pforten Italiens, nahe, wcß, halb Marius die Schlacht zu wagen beschloß, und zu dem Ende eine feste Lagerstakte bezog, der es aber an Wasser fehlte, wodurch er, wie man behauptet, seine Krieger aufreizen wollte.

8. Die Geschichte der Deutschen - S. 27

1824 - Herborn : Krieger
27 Denn da viele unwillig waren und sagten , es dürste sie; zeigte er mir der Hand auf einen Fluß, der nade am feindlichen Lager strömte und sag- te ihnen, dorr sei ein Trunk für Blur feil. „Warum führst du uns denn nicht gleich hin, erwlederreu sie, so lang unser Blut noch fiüssig ist?" Er aber versetzte mir gelassener Stimme: erst müssen wir das Lager befestigen. Die Soldaten gehorchten, wenn auch mit Unmurh. Die Troßk-.echte aber, die weder für sich, noch für das Zugvieh zu trinken hatten, stiegen in Haufen zu dem Fluß hinab, außer ih- ren Wassergefäßen theils mit Beilen und Aexten, theils mir Schwertern und Lanzen versehen, um das Wasser zu erkämpfen. Wirklich stießen sie auf die Ambronen, die dort, wo die Gegend von warmen Quellen sprudelt, lagerten und eben badeten. Im Rhythmus die Waffen an einan- der schlagend, und ihren Namen Ambronen aus- rufend, sprangen diese heran. Von den Italie, nern stürzten sich zuerst die Ligyer, dann die Rö- mer auf sie, und warfen sie bis an die Wagen, bürg zurück. Dort stellten sich ihnen die Wei, der mit Schwertern und Beilen, fürchterlich schreiend, entgegen, und schimpften gleicher Weise die Fliehenden und Verfolgenden, feue äls.ver, räther, diese als Feinde. Mit den Römern sich Im Gefechte mischend, entrissen sie ihnen die Schilde, und ertrugen mir unbesiegbarer Seele Wunden und Hiebe bis zum Tod. ,Oie Ambronen zogen sich zu den Teutonen zurück, und das Dunkel der Nacht sank auf die Heere nieder. Die Römer aber verbrach, rea diese Nacht nicht mit Siegesgesängen und Freudengelagen und mit dem, was Männern, die glücklich gestritten haben, das liebste ist, mit süßem Schlaf; sondern in Furcht und Schrecken;

9. Die Geschichte der Deutschen - S. 28

1824 - Herborn : Krieger
denn ihr Lager war ohne Wall und Schanze ge, blieben und Tausende unbesiegter Feinde übrig. Durch die Nacht aber ging ein Lärmen der Am, bronen, das Menschcnstimmen nicht ähnlich, fon, dern ein thierarkiges, mit Drohung und Weh, klage gemischtes Heulen und Brüllen war und rings an den Bergen und in den Thalern des Flusses schauderitch wiederhallte. Selbst Ma, rtus war in banger Besorg,,iß eines nächtlichen, ordnungsiofen Treffens. Aber weder in der Nacht, noch am folgenden Tage erfolgte eilt Angriff. Die Teutonen hatten sich an einer Anhöhe gelagert, wo ihnen abschüssige Thäler und wald, bedeckte Schluchten zu Häupten wäre . Dort, hin schickte Marius den Claudius Marcellus mit 2000 Schwerbewaffneten in einen Hinterhalt, und führte bei Anbruch des dritten Tages das Heer zur Schlacht heraus. Kaum aber began- nen die streirferrigen Kräfte sich in der Ebene zu entwickeln, so entstand auf dem Rücken der Teutonen Geschrei und Verwirrung. Claudius Marcellus hatte den günstigen Augenblick wahr, genommen, und stürmte jauchzend von den Höhen herab. Die Teutonen hielten den Angriff von zwei Setten nicht lange aus, ihre Schlachkord, nung lös'te sich, Alles gab sich der Flucht. Hun, derr tausend betrug die Anzahl derer, die ge, tödet oder gefangen wurden. Unter den letztern war auch der König Teu tob och, wie die Rö, mer berichten, ein riesenhafter Mensch, der über sechs Pferde wegsprtngen konnte. Nach der Schlacht ließ Marius die erbeute- ten Waffen und Geräthe, von denen er nur die prachtvolleren für den Schmuck seines Triumphes auslas, aufthürmen, um den Göttern ein groß, ßes Brandopfer zu bringen. Eben umstand das

10. Die Geschichte der Deutschen - S. 31

1824 - Herborn : Krieger
31 zur Zeit den folgenden dritten Tag (1. 'August, 101.), zum One die Ebene bei Vercellü. Als der Tag der Schlacht nun ankam, trat das Fu^heer der Kimbern schweigend aus seinem Lager heroor, an der Fronte eine gleichmäßige Vertiefung bildend, indem /ede Seite sich drei- ßig Stadien weit vordehnte. Zugleich zogen ih, re Reiter, fünszehntausend an der Zahl, starte lich heraus, mit eisernen Harnischen und weißen, funkelnden Schilden, die Helme mit den Köpfen und Brustbildern wilder Thiere und mit hohen Federbüschen verziert. Jeder führte eine doppel, spitzige Lanze; beim Angriff bedienten sie sich aber "auch großer Schwerter. Die Enwickelung ihrer Streilkräfre zeugte von vieler Kriegskunst. Sie fielen die Römer nicht von vornen an, son, dern machten einen verstellten Angriff auf den rechten Flügel derselben, und drangen dann all, mählich auf die Mitte und das auf dem linken Flügel aufgestellte Fußvolk ein. Als dann einer rief, die Feinde flöhen; brach das ganze Fuß- volk der Kimbern, einem unermeßlichen, beweg, ten Meere gleich, zur Verfoigung hervor. Irr diesem entscheidenden Augenblick wusch Marius die Hände und Hub sie zum Himmel empor und gelobte den Göttern eine Heka ombe. Auch soll «r, als ihm die Priester beim Opfer da- Jnngeweide der Thiere zeigten, mir lauter Stim, me gerufen haben: Mein ist der Steg! Nach Anderer Aussage verirrte sich Marius in dem Craubgewöike der Schlacht, so daß Catulus deir Kampf fast allein zu bestehen batte. Was aber vornehmlich den Römern den Sieg in die Härir de spielte, war die Kriegslist des Marius, der sein Heer so gestellt hatte, daß den Kimbera Staub und Sonne entgegen waren. Dabei war <tne den Söhnen nordischer Natur unerträglich?
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